Vor 400 Jahren - im Jahr 1609 - wurde die heutige, moderne Astronomie durch die bahnbrechenden Erkenntnisse und Entdeckungen von zwei gro ßen Forschern eingeleitet:
Johannes Kepler (1571 – 1630) und Galileo Galilei (1564 – 1642).
Im Jahr 1609 erschien Keplers astronomisches Hauptwerk, die „Astronomia Nova“. Dieses Werk hat die Theorie der Planetenbewegung grundlegend verändert und der Astronomie den Weg zur Erforschung der Mechanik der Himmelsbewegung eröffnet. Zum ersten Mal in der Geschichte der Astronomie wurde eine einheitliche, für alle Planeten gleicherma ßen gültige Bahntheorie entwickelt. Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus Keplers bahnbrechendem Werk lagen darin, wesentliche Axiome von Antike und Mittelalter zu überwinden sowie die Astronomie und Physik zu einer physikalisch begründeten Himmelsmechanik zu vereinen.
Ebenfalls im Jahr 1609 machte Galilei seine ersten Himmelsbeobachtungen mit einem Fernrohr und entdeckte Krater sowie Berge und Täler auf dem Mond, vier Monde des Planeten Jupiter, Phasen der Venus und dass die Milchstrasse nicht aus „Nebel“ besteht, sondern aus vielen einzelnen Sternen oder Sonnen. Damit hat die Teleskop-Astronomie begonnen.
Kepler und Galilei haben mit ihren Werken entscheidende Beiträge für ein Fundament geleistet, auf dem seither Generationen von Forschern aufbauen konnten – auch die heutige moderne Raumfahrt. Sie gehen dabei weit über alle ihre Vorgänger und über den Denkbereich ihrer Zeitgenossen hinaus und haben die neuzeitliche Astronomie begründet und den Übergang zum modernen naturwissenschaftlichen Denken eingeleitet.
Daher wurde das Jahr 2009 von den Vereinten Nationen (UN) zum Internationalen Jahr der Astronomie ausgerufen.
Die Deutsche Bundesregierung hat – auf Anregung der Kepler-Gesellschaft – eine Kepler-Silbergedenkmünze (10€) und eine Kepler-Sonderbriefmarke herausgegeben, die beim Festlichen Auftakt der Jubiläumsveranstaltungen am 20. März 2009 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.
Die Kepler-Gesellschaft führte im Jahr 2009 - gemeinsam mit der Universität Stuttgart und der Universität Tübingen - in Stuttgart, Tübingen, Sindelfingen/Böblingen und Weil der Stadt eine Veranstaltungsreihe durch, die einen Bogen gespannt hat von den Anfängen der neuzeitlichen Astronomie bis zu heutigen modernen Entwicklungen in Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt.